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Albinistraße

Dieser Bericht erschien am 2. August 2021 im "Dieburger Anzeiger".

albiniFreiherr von AlbiniDie Albinistraße führt von der Darmstädter Straße zum Landratsamt, auf dessen Rückseite sich das Albinische Schloss befindet. (Heute: Restaurant und Bürogebäude)
Der Namensgeber Freiherr Franz Joseph von Albini wurde am 2. Juni 1748 in St. Goar am Rhein geboren. Er studierte Kirchenrecht in Pont-a-Mousson, einer lothringischen Stadt auf der linken Moselseite sowie in Dillingen und Würzburg. Albini begann seine berufliche Laufbahn in der Fürstabtei Salmansweiler (Überlingen / Bodensee) und wirkte mit 33 Jahren bereits als Bischöflich-Würzburgischer Hofrat. Von 1774 an arbeitete er am Reichskammergericht in Wetzlar, von dort aus er 1787 als Kaiserlicher Konferenzrat nach Wien berufen wurde. Von nun an kann man ihm die beruflichen Tätigkeiten eines Ministers und eines Gesandten zuordnen; er avancierte zum wichtigsten deutschen Politiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Albinis politisches Wirken war eng mit den Napoleonischen Feldzügen und den daraus resultierenden Bündnisverträgen der deutschen Fürsten verbunden (Rheinbund). So erhielt er vom Mainzer Kurfürsten die ehemalige Dieburger kurfürstliche Schloss- und Burganlage als Lehen und zog deshalb 1799 nach Dieburg..

Zu dieser Zeit befand sich Albini auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn. Er war der oberste kurmainzer Politiker, stellte mit finanzieller Unterstützung durch Großbritannien den Mainzer Landsturm auf und führte im 2. Koalitionskrieg die kurfürstlichen Truppen gegen Frankreich.
1802 leitete er den Kongress zur Auflösung der geistlichen Gebiete und kleinen Herrschaften. Für Dieburg ging damit eine Ära zu Ende: Dieburg, seit 1310 im Besitz von Kurmainz, ging nun in den Besitz von Hessen-Darmstadt über. Der neue Landesherr, Großherzog Ludwig I, schenkte dem ehemaligen kurmainzischen Staatsminister von Albini die Dieburger Schloss- und Burganlage. Der neue Eigentümer ließ die alten Gebäude weitgehend abreißen und 1809 das Albini'sche Schloss errichten.
Albini verstarb am 8. Januar 1816 und wurde in der Dieburger Gnadenkapelle beigesetzt. Der Grabstein steht neben dem Aufgang zur Orgel und zeigt folgende Inschrift: Dieser Stein decket die Asche des Freiherrn FRANZ JOSEPH VON ALBINI – Kais. Oestreichischer Geheimrath und bevollmächtigter Minister bei dem Bundestag. Gebohren den 2. Juni 1748, gestorben den 8ten Jan 1816. Sein Leben gehoerte dem Vaterlande.

Quelle: Dieburg, eine Chronik