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Robert-Bosch-Straße

Dieser Bericht erschien am xxxx 2021 im "Dieburger Anzeiger".

Albert LortzingRobert BoschAugust Robert Bosch wurde am 23. September 1861 in Albeck bei Ulm geboren und starb am 12. März 1942 in Stuttgart. Sein Vater war Gastwirt und legte großen Wert auf eine gute Ausbildung seiner zwölf Kinder.
Nach dem Besuch der Realschule in Ulm und einer Mechanikerlehre ging Bosch 1879 auf traditionelle Wanderschaft, um damit seine Ausbildungslücken zu schließen. Er suchte sich dafür fast nur Unternehmen der damaligen Hochtechnologie aus. Nach Beendigung seines einjährigen Militärdienstes im Oktober 1882 arbeitete Robert Bosch vier Jahre lang bei Unternehmen in Deutschland, bei Edison in den USA und in Großbritannien bei Siemens Brothers.
Am 15. November 1886 eröffnete Bosch in Stuttgart eine „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“. Zu seinen wichtigen Arbeiten in den nächsten Jahren gehörte die Verbesserung der Magnetzündung für Gas- und Benzinmotoren, die den Betrieb von immer schneller laufenden Fahrzeug-Motoren ermöglichte. Aus dem Bauprinzip dieser Zündung leitet sich auch das kreisrunde Logo der Firma Bosch ab.
Seit 1898 weitete Bosch sein Geschäft auch ins europäische Ausland aus, 1913 besaß er Niederlassungen auf allen Kontinenten. Sein Unternehmen lieferte als erstes eine einheitliche elektrische Ausrüstung für Kraftfahrzeuge, wie zum Beispiel Zündkerzen, Lichtmaschine, Anlasser, Scheinwerfer und Scheibenwischer. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs waren die meisten Kriegsfahrzeuge mit Zündkerzen von Bosch bestückt. In den zwanziger Jahren folgte eine Vielzahl von Innovationen auch im Bereich der Konsumgüter, mit denen Bosch vom Automobilzulieferer zu einem weltweit tätigen Konzern für Elektrotechnik wurde.

Bosch war ein sehr sozial eingestellter Unternehmer. Von den großen Gewinnen, die ihm der Krieg brachte, spendete er viele Millionen für gemeinnützige Zwecke. Als einer der ersten Unternehmer in Deutschland führte er 1906 den Achtstundentag ein und bezahlte seine Mitarbeiter deutlich höher als die Konkurrenz: „Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle“.
Robert Bosch sah sich als Sozialdemokrat und begrüßte die demokratische Gesinnung der Weimarer Republik. Auch in seinen Betrieben führte er demokratische Zustände ein. Er investierte viel Zeit und große finanzielle Mittel in die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, wovon er sich einen dauerhaften Frieden in Europa erhoffte. Die nationalsozialistische Regierung setze diesen Bemühungen rasch ein Ende.
Während des Zweiten Weltkrieges beschäftigte das Unternehmen Zwangsarbeiter aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen. Robert Bosch unterstützte in dieser Zeit aber auch den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und hatte Kontakt zu den Männern des 20. Juli 1944. So stellte er den Widerstandskämpfer Carl Friedrich Geordeler als „wirtschaftspolitischen Berater“ ein. Damit konnte Geordeler ins Ausland reisen und politische Kontakte pflegen. Bosch rettete mit seinen engsten Mitarbeitern Juden und Verfolgte des Nationalsozialismus vor der Deportation.